Das restaurierte Mundloch des Marienstollens erinnert an den Bergbau bei Malliß. Gabriele Skorupski
Das restaurierte Mundloch des Marienstollens erinnert an den Bergbau bei Malliß.

Marienstollen Malliß

Der Bergbau in Malliß hat eine lange Geschichte. Bereits im Jahr 1304 wurde in der Saline Conow Salz abgebaut, Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Tonbergbau begonnen und um 1817 wurde im so genannten Friedrich-Franz-Feld mit dem Braunkohleabbau unter Tage begonnen.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden bei Conow weitere Stollen aufgefahren. Am südlichen Hang des Wanzeberges wurde schließlich 1875 der Marienstollen eingeweiht. Von hier aus wurde zunächst das Mallißer Oberflöz, später das ertragsreichere Unterflöz erschlossen, bis 1926 die Braunkohleförderung  aufgrund der Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurde. Aber nur vorübergehend, denn mit der Brennstoffknappheit nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Braunkohleförderung wieder attraktiv, ja sogar notwendig und der Abbau im Conow-Feld vorangetrieben. In Spitzenzeiten wurden dort jährlich knapp eine Million Tonnen Braunkohle gefördert, bis die Zeche 1960 für immer geschlossen wurde.   
Der restaurierte Eingang zum Marienstollen, mitten im Wald gelegen, erinnert noch heute an die Bergbautradition. 1996 ist das sogenannte Mundloch restauriert worden, nachdem es seit 1908 dem Verfall preisgegeben war und fast gänzlich unter dem Dünensand verschwand. Bei dessen Freilegung wurden außer dem Mauerwerk auch Schmuckelemente wie zwei Turmtauben und zwei knieende Knappen sowie eine Terrakotta-Tafel mit dem Spruch "Glück auf" geborgen, die im Regionalmuseum Kaliß zu sehen sind. Heute ist der Eingang zum Marienstollen ein Denkmal der Bergbaugeschichte in Mecklenburg, die es so nur hier gab. Einmal jährlich am ersten Sonntag im Juli treffen sich hier ehemalige Bergleute, um daran gemeinsam zu erinnern. 

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